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Seit 2003 ist das Staatsarchiv Freiburg an der Zeughausstrasse 17 in den Räumlichkeiten einer ehemaligen Kartonagefabrik untergebracht, in denen seither das Gedächtnis von morgen «fabriziert» wird.
Das vorliegende Buch schildert die mehr als 800-jährige Geschichte des Archivs, das in all diesen Jahren stets der Macht nahestand. Vom 13. Jahrhundert bis in die Gegenwart bildete es, abgesehen von ein paar Eskapaden, ein symbiotisches Tandem mit der Staatskanzlei. Bis ins 17. Jahrhundert übte denn auch stets dieselbe Person das Amt des Kanzlers oder Staatsschreibers und jenes des Archivars aus.
Auch wenn diese lange Zeit durch ständig wiederkehrende Themen - zum Beispiel der ewige Platzmangel - gekennzeichnet sein mag, ist der menschliche Aspekt in jedem Augenblick präsent. So wird die Darstellung durch zahlreiche Anekdoten aufgelockert, die tragisch sein konnen wie der Selbstmord eines Archivars in den Räumlichkeiten des Archivs oder etwas leichtgewichtiger wie die Weigerung der Archivangestellten, im Winter vor neun Uhr morgens im Büro zu erscheinen, weil die Lichtverhältnisse vor diesem Zeitpunkt so schlecht waren, dass man die alten Handschriften nicht entziffern konnte.
Das zweiteilige Werk behandelt zunächst die Geschichte des Archivs und seiner Räumlichkeiten und stellt anschliessend die Lebensläufe der Archivarinnen und Archivare vor, die mit ihrer Arbeit den Betrieb des Archivs sicherstellten. So ist der Band mehr als eine der Institution Staatsarchiv gewidmete Abhandlung, da er zugleich die Geschichte der Stadt und des Kantons sowie insbesondere jene der Frauen und Männer nachzeichnet, die viele Jahrhunderte lang für die Erhaltung und Aufwertung des Freiburger Dokumentenerbes sorgten.
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