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Entthronte gottheiten

Couverture du livre « Entthronte gottheiten » de Moszkowski Alexander aux éditions Culturea
  • Date de parution :
  • Editeur : Culturea
  • EAN : 9791041900602
  • Série : (-)
  • Support : Papier
Résumé:

Die guten Leute, die dem berühmten Rückertschen Weltfahrer Chidher ihre kurzatmigen Erfahrungen aufdrängten, leben noch heute in Millionen von Exemplaren. Und ob sie dazumal den Ewigkeitsbetrachter mit der Weisheit weniger Generationen informierten, ob sie heute, durch Bücher belehrt, einen... Voir plus

Die guten Leute, die dem berühmten Rückertschen Weltfahrer Chidher ihre kurzatmigen Erfahrungen aufdrängten, leben noch heute in Millionen von Exemplaren. Und ob sie dazumal den Ewigkeitsbetrachter mit der Weisheit weniger Generationen informierten, ob sie heute, durch Bücher belehrt, einen etwas weiteren Horizont überblicken, das ändert nicht viel an der Grundüberzeugung: so wie wir es heute erleben, so war es immer, so wird es dauernd bleiben. O, das bezieht sich nicht auf die Details, bewahre! Von dem ewigen Fluß der Form, ja des Inhalts sind sie jetzt wohl allesamt überzeugt; und in dieser Hinsicht wissen sie aus Rückschau und Prognose ganz ansehnliche Konstruktionen zu errichten. Sie erzählen von zerstorten Werten und schreiben mit einem gewissen Sportgefühl neue auf ihre Tafeln. Nur daß jene alten und diese neuen Werte sich im letzten Grunde doch nur zu graduellen und nicht zu prinzipiellen Unterschieden bekennen. Sie würden heute ihren Chidher nicht mehr kindisch belehren: die Stadt stand immer an diesem Ort und wird so stehen ewig fort; sondern mit gewaltigen Perspektiven berichten und orakeln: diese Stadt war ursprünglich ein wendisches Fischerdorf, hat sich mit fabelhafter Schnelligkeit zu einer Weltstadt entwickelt und wird bei Ablauf des Jahrhunderts 20 Millionen Einwohner zählen. Dieser Sandboden ist der Rückstand eines Meeresgrundes, und es erscheint geologisch nicht ausgeschlossen, daß er in ferneren Jahrtausenden wieder einmal überflutet wird. Aber keiner wird auftreten und sagen: Lieber Chidher, bei deiner Wiederkehr in 50000 oder in 100000 Jahren wird deine Frage ihren Sinn verloren haben; Frage und Antwort werden sich nicht mehr ergänzen; du wirst keinen Menschen finden, der ein Interesse hat, dir Rede zu stehen, und vor allen Dingen, in dir selbst wird der Trieb der Neugier, der Drang zur Orientierung und Forschung einem Novum von Empfindung Platz gemacht haben, das wir heute noch gar nicht kennen.

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