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Langsam sank die Sonne hinter die grünen Hügel von Fäsulä und vergoldete die Säulen vor dem schlichten Landhaus, in welchem Rauthgundis als Herrin schaltete.
Die gotischen Knechte und die romischen Sklaven waren beschäftigt, die Arbeit des Tages zu beschließen. Der Mariskalk brachte die jungen Rosse von der Weide ein. Zwei andere Knechte leiteten den Zug stattlicher Rinder von dem Anger auf dem Hügel nach den Ställen, indes der Ziegenbub mit romischen Scheltworten seine Schutzbefohlnen vorwärts trieb, die genäschig hier und da an dem salzigen Steinbrech nagten, der auf dem zerbrockelten Mauerwerk am Wege grünte. Andre germanische Knechte räumten das Ackergerät im Hofraum auf: und ein romischer Freigelassener, gar ein gelehrter und vornehmer Herr, der Obergärtner selbst, verließ mit einem zufriedenen Blick die Stätte seiner blühenden und duftenden Wissenschaft.
Da kam aus dem Roßstall unser kleiner Freund Athalwin im Kranze seiner hellgelben Locken. »Vergiß mir ja nicht, Kakus, einen rostigen Nagel in den Trinkkübel zu werfen. Wachis hat's noch besonders aufgetragen! Daß er dich nicht wieder schlagen muß, wenn er heimkommt.« Und er warf die Thür zu. »Ewiger Verdruß mit diesen welschen Knechten!« sprach der kleine Hausherr mit wichtigem Stolz. »Seit der Vater fort ist und Wachis ihm ins Lager gefolgt, liegt alles auf mir: denn die Mutter, lieber Gott, ist wohl gut für die Mägde, aber die Knechte brauchen den Mann.« Und mit großem Ernst schritt das Büblein über den Hof.
»Und sie haben vor mir gar nicht den rechten Respekt,« sprach er und warf die kirschroten Lippen auf und krauste die weiße Stirn. »Woher soll er auch kommen? Mit nächster Sunnwend bin ich volle neun Jahr: und sie lassen mich noch immer herumgehn mit einem Ding wie ein Kochloffel.« Und verächtlich riß er an dem kleinen Schwert von Holz in seinem Gurt. »Sie dürften mir keck ein Weidmesser geben, ein rechtes Gewaffen. So kann ich nichts ausrichten und sehe nichts gleich.«
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