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Die Pflanzenphotographien von Karl Blossfeldt (1865-1932) gehören seit ihrer ersten Veröffentlichung Ende der 20er Jahre zu den ästhetischen Höhepunkten der Photogeschichte. Dass sie noch einmal "Konkurrenz" - und zwar aus den eigenen Reihen - bekommen könnten, schien unwahrscheinlich. Das war jedoch der Fall, als 1997 erstmals einige von Blossfeldts selbst geschaffenen Phototableaus ausgestellt wurden, von denen sich 61 im Nachlass fanden. Auf Kartons im Format 50 x 65,5 cm hatte Blossfeldt bis zu 40 Kontaktabzüge seiner Pflanzenphotos befestigt, in unterschiedlicher Größe, auf farblich zum Teil stark variierendem Photopapier und mehr oder weniger systematisch zu Motivgruppen zusammengestellt. Einige sind von seiner Hand mit Feder und Tusche markiert oder beschriftet, bei anderen kennzeichnete er Ausschnitte. Für Blossfeldt waren diese Tableaus, die wie Vorläufer der Concept Art wirken, vermutlich Arbeitsmaterial, über dessen genaue Funktion und Entstehungszeit bisher lediglich spekuliert werden kann. Sicher ist nur, dass es sich um Originale von ganz eigenem ästhetischen Reiz handelt. Unseren 2000 erstmals erschienenen Band mit allen 61 Arbeitscollagen in farbigen Reproduktionen legen wir jetzt als preisgünstige Studienausgabe neu auf.
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